Der Fotoprint von Gernot Wieland zeigt eine Hand, die eine kleine, pyramidenförmige Skulptur aus verkohlten Holzstäben hält. Was im ersten Augenblick wie eine Spiegelung der ersten Hand im Hintergrund erscheint, ist ein weiteres Foto der Hand, die wiederum die gleiche Skulptur hält.
Die Arbeit entstand im Rahmen von Wielands Film Ink in Milk, der erstmals in der Gruppenausstellung SHAME im Künstlerhaus zu sehen war. In diesem erzählt er Erinnerungen an seine Kindheit in einem österreichischen Dorf nach, die mit Momenten der Scham in Hinblick auf soziale Herkunft und disziplinierende Institutionen verbunden sind. Die Skulptur stellt eine Erinnerung an kristalline Strukturen dar, die die Dorfbewohner*innen in Wielands Film mit ihren Körpern nachbilden. Sie stehen für das narrative Element von Erinnerungen, die Bedeutung von Imitation und die psychischen und physischen Machtverhältnisse sowie Abhängigkeiten.