Presse
Herzlich Willkommen im Pressebereich des KH Künstler:innenhaus Bremen e. V.
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Gernot Wieland: You do not leave traces of your presence, just of your acts
mit Beiträgen von Carla Åhlander, Jeroen Jacobs, Lisa Robertson & Maxwell Stephens
Galerie07.09.–03.11.2024
Eröffnung: Freitag, 6. September, 19 Uhr
Pressetermin: Freitag, 6. September, 11 UhrVon Anfang September bis Anfang November 2024 präsentiert das Künstler:innenhaus Bremen die erste Einzelausstellung des Künstlers und Filmemachers Gernot Wieland in Deutschland. Wieland (* 1968 in Horn, Österreich) arbeitet vor allem mit Film und Lecture Performance, um psychologische Zusammenhänge der Gesellschaft und der Menschen zu untersuchen. Seine Arbeit basiert auf Narration und Erinnerung. Der Künstler verbindet persönliche und historische Erzählungen mit wissenschaftlichen Fakten, fiktionale und reale Elemente mit tragikomischen Ereignissen und entwickelt dabei gleichsam humorvolle wie berührende Geschichten. Die Erzählungen konstruiert er mithilfe von eigensinnigen, manchmal absurden Kombinationen von Bildern und Sprache. Hierbei setzt Wieland verschiedene bildnerische Techniken ein: von Zeichnung, Fotografie über Super-8-Sequenzen, Diagrammen und Knetanimation bis hin zu Kartoffeldruck und Aquarell, in Verbindung mit dem Einsatz von Voice-over und Musik auf der Tonspur. Die Techniken erscheinen so nahbar und persönlich wie der Inhalt. Autobiografische und fiktive Elemente verschmelzen zu einem poetischen Raum.
Die Plots entfalten sich wie Träume: Sie vermischen Vergangenheit und Gegenwart, bringen Protagonist:innen aus Wielands Kindheit wie Lehrer:innen, Mitschüler:innen oder Familienmitglieder mit Figuren der Kulturgeschichte wie beispielsweise Sigmund Freud oder Jackson Pollock zusammen. Das Persönliche verwebt sich mit dem Politischen und entspinnt sich langsam zur Analyse gesellschaftlicher Normen und Repressionen. Wie in einem Traum sind die Konstellationen und Zusammenhänge surreal, irrational und verwirrend, doch am Ende ergibt alles wieder Sinn.
Wieland eröffnet einen Raum für Reflexion über die Zusammenhänge von Persönlichkeitsentwicklung, familiären Prägungen, gesellschaftlichen Beschränkungen und Institutionen. Welchen Einfluss haben Bilder auf unsere Erinnerung? Welche Rolle spielen Bilder bei der Bildung der Psyche, des Sozialen und des Politischen? Welche Rolle spielen Wahrheit und Lüge in Narrationen?In seiner Ausstellung im Künstler:innenhaus Bremen präsentiert Wieland einen neuen Kurzfilm in einer raumspezifischen Installation, die neben weiteren Arbeiten des Künstlers auch künstlerische Beiträge von Carla Åhlander, Jeroen Jacobs, Lisa Robertson und Maxwell Stephens umfasst, die eng mit dem neuen Film verwoben sind.
Mit Wieland zeigt das Künstler:innenhaus einen Künstler, der kontinuierlich seine sehr eigensinnige Praxis verfolgt und entwickelt hat und in den letzten Jahren mit diversen Kurzfilmpreisen ausgezeichnet wurde.
Seine Filme wurden regelmäßig im Rahmen von Filmfestivals, Filmscreenings und Gruppenausstellungen gezeigt. Nach umfangreicheren Einzelausstellungen des Künstlers im Salzburger Kunstverein (2020), der Kunst Halle Sankt Gallen (2021) und bei argos centre for audiovisual arts in Brüssel (2023) sowie Solo-Filmpräsentationen in der Berlinischen Galerie und bei KINDL in Berlin ist dies seine erste Einzelausstellung in Deutschland.Biografien
Gernot Wieland (* 1968 in Horn/Österreich) lebt und arbeitet in Berlin und Brantevik/Schweden. gernotwieland.com
Carla Åhlander, 1966 in Lund/Schweden, ist Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Lund und Berlin. carlaahlander.com ↗
Jereon Jacobs, 1968, ist Künstler und Möbeldesigner. Er lebt und arbeitet in Berlin. jeroenjacobs.com ↗
Lisa Robertson, 1961 in Kanada, ist Dichterin, Essayistin und Übersetzerin. Sie lebt und arbeitet in Frankreich.
Maxwell Stephens, 1966 in Vancouver/Kanada, ist Künstler. Er lebt und arbeitet in Bremen. studiomaxwellstephens.net ↗Rahmenprogramm
Samstag, 07.09., 14-18.30 Uhr
Kann Kunst Kunst vermitteln? Potato Print and Psychodrama. Workshop mit Gernot Wieland und Clara Kramer
Donnerstag, 26.09., 18 Uhr
Kuratorinnenführung mit Nadja Quante
Donnerstag, 24.10., 18 Uhr
Führung mit Clara Kramer
Samstag, 26.10., 14-18 Uhr
Kann Kunst Kunst vermitteln? – Mit Farbstift durch die Kunstausstellung.Workshop mit Clara Kramer -
Reproductive Matters
Lucy Beech, Zuzanna Czebatul, Julia Lübbecke, Ana Navas, Daniel Poller
Galerie15.06.–18.08.2024
Eröffnung: Freitag, 14. Juni, 19 UhrPressemitteilung
Die Gruppenausstellung Reproductive Matters [dt. Reproduktionsfragen] nimmt den Begriff der Reproduktion zum Ausgangspunkt, um anhand von fünf künstlerischen Positionen über seine vielfältigen Bedeutungen und deren Überschneidungen zu reflektieren.
Ana Navas thematisiert in ihren Skulpturen die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte von Design- und Kunstobjekten. Ihre Arbeiten Una fuente iluminada por luces de colores [Ein mit farbigen Lichtern beleuchteter Springbrunnen] (2022) und Mozo con smoking (2022) spielen mit der Transformation und Imitation von Kunstwerken, deren ursprüngliche Formen und Bildsprache(n) über zahlreiche Übersetzungen in Design- und Alltagsobjekte einfließen. Navas versteht ihre Arbeiten als „manuelle Nachahmung dieser industriellen Arbeit“ und als Rückführung in die (ursprüngliche) Materialität. Navas verhandelt Ideen der Zugänglichkeit, Kommodifizierung, Imitation und Aneignung von Bildern.
In Zuzanna Czebatuls Wandteppichen aus der Reihe A Trillion Threads Still Weaving (2023) reproduziert die Künstlerin Auszüge historischer Wandteppiche aus dem 15. bis 17. Jahrhundert nach Bildern aus Büchern oder dem Internet. Die von der Künstlerin gewählten Ausschnitte heben eher nebensächliche Details wie Falten von Gewändern, Hände oder Füße hervor und verweisen auf die verborgenen machtpolitischen Bedeutungen kultureller Symbole. Die Übersetzung vom Original zum zweidimensionalen Bild und wieder zurück ins Dreidimensionale betont die Historizität und die Illusion der Aura des Originals.
Daniel Poller reflektiert in seiner fotografischen Praxis Momente der Geschichtsschreibung im öffentlichen Raum mit besonderem Fokus auf die Rekonstruktion historischer Gebäude. Seine Arbeiten aus der Serie Frankfurter Kopien (2022) zeigen Aufnahmen von historischen Gebäudeelementen, sogenannten Spolien, der zwischen 2012 und 2018 als Neue Altstadt rekonstruierten historischen Altstadt in Frankfurt am Main. Überdruckt hat Poller die Fotografien mittels manueller Eingriffe mit Farben aus dem Farbleitplan, der für die Fassadengestaltung erstellt wurde und welcher auf fragwürdigen Quellen wie Postkarten handkolorierter Fotografien oder Beschreibungen aus Skizzenbüchern basiert. Auf welcher Basis beziehen wir uns auf historische Momente und versuchen das Vergängliche zu reproduzieren?
Julia Lübbecke setzt sich in den Arbeiten aus der Werkgruppe Kleber und Falten (2023) mit den materiellen und taktilen Qualitäten politischer Archive auseinander. Die skulpturale Installation zeigt Reproduktionen von Archivalien aus feministischen oder Arbeiter:innen-Archiven. Der prekäre Status der Archive wird durch die aufgeblasene Reproduktion der Rückseite eines vom Kleber zerfressenen Dokuments in den Fokus gerückt. Die Oberfläche des Papiers wird zur Haut, auf der die Falten sich abzeichnen. Reproduzieren die Archive die Verhältnisse, die sie repräsentieren? Auf dem Tryptichon Délire du toucher setzt Lübbecke Fotografien aus dem Archiv für soziale Bewegungen in Bochum ins Verhältnis zum Körper der Künstlerin oder Recherchierenden, indem die Hand und das Anfassen des Fotos mit ins Bild gerückt wird.
Lucy Beechs Film Reproductive Exile (2018) erforscht die Erfahrungen einer grenzüberschreitenden Patientin, die in der kommerziellen Leihmutterschaftsindustrie biomedizinisch-pharmazeutisch behandelt wird. In einem unbequemen Raum zwischen Realität und Fiktion bewegt sich der Film zwischen einem Roadmovie und einem Filmessay, indem er Recherchen über die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Agenden der Leihmutterschaftsindustrie mit den Erfahrungen der Protagonistin des Films verbindet. Das Werk adressiert Themen wie Intimität, artenübergreifende Pharmapräparate und die Umverteilung reproduktiver Arbeit.
Die ausgewählten Werke beleuchten verschiedene Aspekte der Reproduktion – sei es das Verhältnis von Original und Kopie mit den impliziten Wertzuschreibungen oder die Mittel der menschlichen und sozialen Reproduktion.Kuratiert von Nadja Quante
Die Ausstellung wurde in Dialog mit Anna Voswinckel entwickelt.Mit freundlicher Unterstützung durch Karin und Uwe Hollweg Stiftung
Biografien
Lucy Beech, 1985 in UK, lebt in Berlin. www.lucybeech.com ↗
Zuzanna Czebatul, 1986 in PL, lebt in Berlin. zzzzcccczzzz.com ↗
Julia Lübbecke, 1989 in Gießen, lebt in Berlin. julialuebbecke.com ↗
Ana Navas, 1984 in Quito, Ecuador, aufgewachsen in Venezuela, lebt in den Niederlanden.
ana-navas.net ↗
Daniel Poller, * 1984 in Rodewisch DDR, lebt in Berlin. www.danielpoller.de ↗Rahmenprogramm
Donnerstag, 20. Juni, 18 Uhr D.O.C.H.: Gläserne Decken (Plakat-Aktion) im Rahmen von THREE’S A PARTY. In Kooperation mit der Weserburg Museum für Moderne Kunst und der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst
Freitag, 21. Juni, 15 Uhr Führung mit Clara Kramer
Donnerstag, 15. August, 18 Uhr Kuratorinnenführung mit Nadja QuanteWeitere Veranstaltungen werden auf unserer Website www.kh-bremen.de ↗ bekannt gegeben.
Weitere Informationen oder Pressebilder finden Sie hier ↗ oder Kontaktieren Sie bitte Clara Kramer/KH Künstler:innenhaus Bremen unter: presse@kh-bremen.de oder T +49 421 508 598.
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Endlich Gendergerechtigkeit: Das Künstlerhaus Bremen ist jetzt das Künstler:innenhaus Bremen
Neuer Name, neues Logo und neue Website
Über unsDas Künstlerhaus Bremen hat einen neuen Namen: Das generische Maskulinum ist abgelegt: ab Mai trägt die Institution zur Förderung von Kunst und Kultur den Namen Künstler:innenhaus Bremen.
Bereits im März 2023 haben die Mitglieder des Vereins im bisherigen Künstlerhaus Bremen über einen gendergerechten Namen abgestimmt. Der neue Vereinstitel „KH Künstler:innenhaus Bremen e. V.“ (kurz KH Bremen) wurde mit einer deutlichen Mehrheit gewählt. Das „:Innen“ einzusetzen ist den 33 Mitgliedern nach über 30 Jahren mit einem Vereinsnamen im generischen Maskulinum wichtig, um die bisher fehlende Sichtbarkeit für Frauen und alle nicht-binären Menschen herzustellen. Gerade in der Bildenden Kunst sind Frauen unterrepräsentiert und auch der Gender Pay Gap ist hier nach wie vor besonders hoch: Laut einer Erhebung des Deutschen Kulturrats verdienten Frauen 2023 ganze 28% weniger als ihre männlichen Kollegen. (1)
„Als eines der ersten Künstlerhäuser in Deutschland machen wir 2024 den Schritt zu einem gendergerechten Namen. Als Förderverein für Kunst und Kultur reagieren wir hier nicht nur auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, sondern gestalten diese Prozesse aktiv mit, sodass sich in unserem Verein alle gegenwärtigen und zukünftigen Mitglieder gleichberechtigt repräsentiert fühlen können. Wir freuen uns auf unseren neuen, zeitgemäßen Namen.“ Der Vorstand des KH Bremen
„Es macht einen Unterschied, ob nicht-binäre oder weibliche Personen indirekt gemeint sind oder ausdrücklich angesprochen werden. Wir gendern sichtbar und konsequent – während andere es verbieten. Ein zeitgemäßer und solidarischer Schritt, denn es gilt alle Menschen gleichzustellen.“ Janine Behrens, Leitung und Geschäftsführerin im KH Bremen
„In den letzten Jahren wurden signifikante Bemühungen unternommen, um die Sichtbarkeit und Repräsentation von weiblichen und nicht-binären Künstler:innen in Ausstellungen und Sammlungen zu erhöhen, und dennoch zeigen die Zahlen, dass sich die wirtschaftliche Situation der durchschnittlichen Künstlerin in Deutschland nicht verbessert hat. Der neue Name des Künstler:innenhaus Bremen zielt darauf ab, die Stellung von Künstlerinnen und nicht-binären Künstler:innen zu stärken und drückt die Verpflichtung aus, sich aktiv an diesem Transformationsprozess zu beteiligen.“
Nadja Quante, Künstlerische Leitung und Kuratorin Galerie im KH Bremen2024 ist der mehrjährige und partizipative Prozess zur Umbenennung im KH Bremen nun so weit fortgeschritten, dass der Verein am 8. Mai mit neuem Namen, neuem Logo und neuer Website an die Öffentlichkeit geht. Der Genderdoppelpunkt ist besonders leser:innenfreundlich, barrierearm und soll auch alle innerhalb und außerhalb der Kategorien weiblich oder männlich inkludieren. Das neue Logo und die responsive Website wurde von Studio Pandan, einem Designer:innen-Kollektiv aus Berlin, gestaltet. Die Gestaltung fokussiert den Doppelpunkt auf vielfältige Weise: „Die diversen Zeichen und Farben im neuen Erscheinungsbild des Künstler:innenhaus Bremen stehen für die Vielfalt der Menschen, die hier arbeiten, aber auch die, die es besuchen. Das Design ist eine Einladung – an alle!“, so Pia Christmann und Ann Richter von Studio Pandan. Die Umsetzung der Website wurde durch Förderungen des Senators für Kultur in Bremen und Aktion Mensch unterstützt.
Seit 1992 ist das Künstler:innenhaus Bremen ein lebendiger Ort der Produktion, Präsentation und Förderung von Kunst und Kultur. Der gemeinnützige Verein umfasst siebzehn Ateliers für bildende Künstler:innen, eine Galerie, zwei Gastateliers, eine Druck- und eine Holzwerkstatt, Studios und Büros der Kreativ-Szene, die Künstler:innenverbände BBK und GEDOK sowie ein Restaurant unter einem Dach. In der bei freiem Eintritt öffentlich zugänglichen Galerie präsentiert das KH Bremen jährlich vier bis fünf wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die von einem vermittelnden Rahmenprogramm und regelmäßigen Führungen begleitet werden. Ziel ist die Vermittlung, Förderung und Diskussion aktueller, junger Kunst sowie die Vernetzung der Bremer Künstler:innen mit einer internationalen Szene.
Quellen:
(1) Gabriele Schulz und Olaf Zimmermann: Baustelle Geschlechtergerechtigkeit: Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Arbeitsmarkt Kultur, Deutscher Kulturrat, Berlin 2023.- Weitere Informationen für die Presse
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Neu in den Ateliers
Vier Künstler:innen einjuriert
AteliervergabeHerzlichen Glückwunsch an die vier neuen Künstlerinnen im Künstler:innenhaus Bremen: Zwischen Oktober 2023 und Januar 2024 beziehen Monika B. Beyer, Rebekka Kronsteiner, Paula Hurtado Otero und Bojana Petkovic ihre neuen Ateliers in der Bremer Neustadt.
Über die Vergabe der Ateliers entscheidet eine unabhängige externe Fachjury. Die Jury bestand in diesem Jahr aus Nicole Giese-Kroner (Künstlerische Leitung, Syker Vorwerk), Bhima Griem (Künstlerische Leitung, Künstlerhäuser Worpswede) und Doris Weinberger (Künstlerin und Vorstandsmitglied BBK Bremen).
Monika B. Beyer ist seit 1993 freie Künstlerin und arbeitet konzeptionell mit den Schwerpunkt Schrift, Objekt und Videoinstallation/ Porträtfilm. Seit 2001 arbeitet sie ebenfalls als Videokünstlerin und Filmemacherin in interdisziplinären Kunstprojekten. Beyer bewegt sich zwischen Kunst, Philosophie, Literatur, Physik, Gehirnforschung und Tiefenpsychologie. All ihren Arbeiten fußen auf den beiden Themenfeldern „Informationsimpulse und Resonanzräume“.
Rebekka Kronsteiner ist freie Künstlerin und Mitbegründerin des feministischen Kunst und Kultur Kiosk KOSKI* in Bremen. Im Jahr 2023 schloss sie ihr Studium an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Baumkötter ab und war im selben Jahr Bremer Atelierstipendiatin im Künstlerhaus Bremen, ausgelobt und gefördert vom Senator für Kultur. Kronsteiner arbeitet im Feld der Malerei zwischen Objekt und Bild. Auf inhaltlicher Ebene kritisieren ihre Arbeiten konstruierte patriarchale Strukturen, sowie den kapitalistischen Marktgedanken.
Paula Hurtado Otero lebt und arbeitet seit 2011 in Bremen. Hier studierte sie Freie Kunst an der Hochschule für Künste in Bremen bei Prof. Ingo Vetter und bei Prof. Natascha Sadr Haghighian, bei der sie 2019 ihren Meisterschüler absolvierte. Im Jahr 20222 war sie die Bremer Atelierstipendiatin im Künstlerhaus Bremen, ausgelobt und gefördert vom Senator für Kultur. Als interdisziplinäre Künstlerin arbeitet sie mit Bild, Text, Video, Sound, Performance und Installation. Ihre Praxis beinhaltet in erster Linie langfristige Recherche, Projekte und kollektive Arbeiten. Aus dekoloniale sozio-politische Perspektiven entfaltet sie Formen und Wege, um die durch Unterdrückung geprägte Narrative neu zu erforschen, zu gestalten und darzustellen.Bojana Petković ist Medienkünstlerin und Designerin, sie lebt und arbeitet in Bremen. Sie studierte an der Fakultät für Bildende Künste in Belgrad, Serbien im Fachbereich Grafik und Druckgrafik und absolvierte 2021 den Master of Arts im Studiengang Digitale Medien an der Hochschule für Künste Bremen. Sie ist Gründerin und Organisatorin des Artist-in-Residency-Programms „MAiR - Media Artist in Residency“ in Prolom Banja, Serbien. In ihrer Arbeit nutzt sie elektronische und digitale Medien, um natürliche Bio- und Ökosysteme zu erforschen, zu simulieren und zu imitieren.
Aktuell arbeiten 20 Künstler:innen in 17 Ateliers. Die Ateliers im Künstler:innenhaus Bremen stellen die Basis für die Arbeit der Künstler:innen und werden für die verschiedenen Sparten wie etwa Malerei, Film, Fotografie, Installation, Bildhauerei, Performance öffentlich ausgeschrieben. Die Ateliers werden fachjuriert und für den Zeitraum von fünf Jahren (mit Option auf Verlängerung um weitere zwei Jahre) vergeben. Das Künstler:innenhaus Bremen wird vom Senator für Kultur institutionell gefördert und ermöglicht den einjurierten Künstler:innen damit eine zentral gelegene, bezahlbare und professionelle Arbeitsumgebung. Bremer Künstler:innen erhalten somit die Chance, sich mit ihrer künstlerischen Position nach dem Studium zu etablieren oder auch aus der Praxis heraus weiter zu professionalisieren.
Die Mitgliedschaft im KH Künstler:innenhaus Bremen e. V. ist verbunden mit der Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement zur Unterstützung der Vereinsaktivitäten. Interessierte Bremer bildende Künstler:innen können sich jederzeit für den Newsletter anmelden ↗, um Informationen zu nächsten Ausschreibungen zu bekommen.
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Fünf Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen von bildenden ünstler:innen in Bremen
Ein Positionspapier des Berufsverbandes Bildender Künstler*innen Bremen, des Künstlerinnenverbandes Bremen GEDOK, der Hochschule für Künste, des Künstlerhauses Bremen, der Galerie Mitte, des Güterbahnhofs Bremen – Areal für Kunst und Kultur
FörderungJanine Behrens, Monika B. Beyer, Petra Fiebig, Anja Fußbach, Norah Limberg, Julika Rudelius, Jula Schürmann, Marina Schulze, Antje Schneider, Nadja Quante, Doris Weinberger
Die Corona-Pandemie hat den Kultursektor und insbesondere den Bereich der Freien Künste mit besonderer Härte getroffen. Diese langanhaltende Krise verdeutlichte zum einen die Sonderposition von Kulturschaffenden im wirtschaftspolitischen Kontext und zum anderen die enorme gesellschaftliche Relevanz und Fähigkeit der Kulturszene, schnell auf aktuelle Situationen und Problemstellungen zu reagieren und diese zu diskutieren. Um die Produktions- und Wirtschaftskraft der Freien Bildenden Szene Bremens auch nach dieser einschneidenden Krise langfristig zu sichern, braucht es unter anderem eine intakte Infrastruktur aus Produktions- und Ausstellungsräumen, aus Stipendienprogrammen und Projektförderungen. Deshalb gilt es auch in Hinblick auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen wie beispielsweise die Klima- und Energiekrise, weitere nachhaltige Maßnahmen zu etablieren, um das kreative Potenzial der Stadt zu halten und auszubauen und Bremen als innovativen Ort für Künstler:innen und künstlerische Produktion zu stärken.
Unsere Ziele:
- individuelle künstlerische Arbeit fördern
- experimentelle, kollaborative und interdisziplinäre Herangehensweisen unterstützen
- Infrastruktur der Freien Szene stärken
- Attraktivität von Bremen als Ort künstlerischer Produktion steigern
Lesen Sie das ganze Positionspapier hier in der UpArt. ↗
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Aria Farajnezhad erhält die Helsinki Artist Residency 2024
FörderungDie Helsinki Artist Residency 2024 geht an den Künstler Aria Farajnezhad. Auch in diesem Jahr lagen der Jury vielfältige und anregende Bewerbungen vor. In einem zweistufigen Juryverfahren, mit einer Vorauswahl von drei Positionen in Bremen und der finalen Auswahl in Helsinki, hat sich die Jury für Aria Farajnezhad entschieden. Von Mitte August bis Mitte November 2024 wird er im Rahmen des Helsinki International Artist Programme (HIAP) auf der Insel Suomenlinna in Helsinki wohnen und arbeiten.
Das Stipendium, das in diesem Jahr zum sechsten Mal realisiert werden kann, wird vom Senator für Kultur Bremen gefördert. Bremer Künstler:innen wird mit dem Residenzprogramm eine Plattform gegeben, um sich frei auszuprobieren und zu vernetzen. Die internationale Partnerinstitution HIAP gewährt Zeit und Raum für offenes Forschen und Experimentieren. Darüber hinaus fördert HIAP den Austausch und neue Ansätze für die Produktion künstlerischer Arbeiten. So werden die Künstler:innen vor Ort darin unterstützt, Kontakt zu lokalen Kunstschaffenden und Organisationen herzustellen.
Die diesjährige Jury in Bremen setzte sich aus Sarah Maria Kaiser (Assistenzkuratorin, GAK Gesellschaft für aktuelle Kunst Bremen), Markus Löffler (Professor für Künstlerische Raum- und Körperkonzepte, Hochschule für Künste Bremen), Nadja Quante (Künstlerische Leitung/Kuratorin, Künstler:innenhaus Bremen) und Hassan Sheidaei (Künstler, Bremen) zusammen. Die Jury in Helsinki setzte sich aus Juha Huuskonen (Direktor HIAP) und Ilari Laamanen (Kurator/Curator in Resident HIAP) zusammen.
„Besonders die jüngsten Arbeiten von Aria Farajnezhad haben uns beeindruckt, die auf kollaborativen Interventionen beruhen, welche die vorherrschenden historischen Narrative durch partizipative Workshops und öffentliche Installationen in Frage stellen und neu interpretieren. Auch seine neuartige Verwendung von Keramik als Medium ist ansprechend. Wir sind davon überzeugt, dass seine Arbeit sowohl in der lokalen Kunstszene in Helsinki als auch in der Gemeinschaft der Residenten bei HIAP auf große Resonanz stoßen wird.“
Mit dieser Herangehensweise hat sich Aria Farajnezhad gegen seine Mitbewerbenden durchgesetzt, so die Jury in Helsinki. Im Rahmen des Stipendiums möchte der Künstler Mosaiksteine, die zuvor kollektiv überschrieben wurden in Helsinki neu platzieren. Damit strebt Farajnezhad einen interkommunalen, transregionalen Dialog an, der in ein sogenanntes Gegenarchiv mündet.
„Ich bin neugierig darauf, mehr zu recherchieren und herauszufinden, wie sich der ‚europäische Exzeptionalismus‘ in Kunstwerken im öffentlichen Raum in Helsinki niederschlägt, und ich freue mich darauf, mich mit der lokalen Kunst-/Aktivistenszene und anderen internationalen Kulturschaffenden im HIAP zu vernetzen“, so der diesjährige Helsinki-Stipendiat Farajnezhad.Aria Farajnezhads Arbeit erforscht Klang und Bild und umfasst eine Vielzahl von Medien, dessen Einsatz er als spekulative Forensik beschreibt. 2022 hat er sein Meisterschülerstudium bei Natascha Sadr Haghighian an der Hochschule für Künste Bremen abgeschlossen. Zuletzt nahm er an der Gruppenausstellung der Nominierten zum 47. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst in der Städtischen Galerie Bremen teil und führte in der GAK Bremen den Workshop „A Rehearsal to Scuttle a Monument“ durch. Farajnezhad verbrachte Arbeitsaufenthalte/Residencies in Italien, Österreich, Kroatien, Libanon und Deutschland. Seine Arbeiten waren in Ausstellungen, als Filmscreenings oder Veranstaltungen im In- und Ausland zu sehen.
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