Presse
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Endlich Gendergerechtigkeit: Das Künstlerhaus Bremen ist jetzt das Künstler:innenhaus Bremen
Neuer Name, neues Logo und neue Website
Über unsDas Künstlerhaus Bremen hat einen neuen Namen: Das generische Maskulinum ist abgelegt: ab Mai trägt die Institution zur Förderung von Kunst und Kultur den Namen Künstler:innenhaus Bremen.
Bereits im März 2023 haben die Mitglieder des Vereins im bisherigen Künstlerhaus Bremen über einen gendergerechten Namen abgestimmt. Der neue Vereinstitel „KH Künstler:innenhaus Bremen e. V.“ (kurz KH Bremen) wurde mit einer deutlichen Mehrheit gewählt. Das „:Innen“ einzusetzen ist den 33 Mitgliedern nach über 30 Jahren mit einem Vereinsnamen im generischen Maskulinum wichtig, um die bisher fehlende Sichtbarkeit für Frauen und alle nicht-binären Menschen herzustellen. Gerade in der Bildenden Kunst sind Frauen unterrepräsentiert und auch der Gender Pay Gap ist hier nach wie vor besonders hoch: Laut einer Erhebung des Deutschen Kulturrats verdienten Frauen 2023 ganze 28% weniger als ihre männlichen Kollegen. (1)
„Als eines der ersten Künstlerhäuser in Deutschland machen wir 2024 den Schritt zu einem gendergerechten Namen. Als Förderverein für Kunst und Kultur reagieren wir hier nicht nur auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, sondern gestalten diese Prozesse aktiv mit, sodass sich in unserem Verein alle gegenwärtigen und zukünftigen Mitglieder gleichberechtigt repräsentiert fühlen können. Wir freuen uns auf unseren neuen, zeitgemäßen Namen.“ Der Vorstand des KH Bremen
„Es macht einen Unterschied, ob nicht-binäre oder weibliche Personen indirekt gemeint sind oder ausdrücklich angesprochen werden. Wir gendern sichtbar und konsequent – während andere es verbieten. Ein zeitgemäßer und solidarischer Schritt, denn es gilt alle Menschen gleichzustellen.“ Janine Behrens, Leitung und Geschäftsführerin im KH Bremen
„In den letzten Jahren wurden signifikante Bemühungen unternommen, um die Sichtbarkeit und Repräsentation von weiblichen und nicht-binären Künstler:innen in Ausstellungen und Sammlungen zu erhöhen, und dennoch zeigen die Zahlen, dass sich die wirtschaftliche Situation der durchschnittlichen Künstlerin in Deutschland nicht verbessert hat. Der neue Name des Künstler:innenhaus Bremen zielt darauf ab, die Stellung von Künstlerinnen und nicht-binären Künstler:innen zu stärken und drückt die Verpflichtung aus, sich aktiv an diesem Transformationsprozess zu beteiligen.“
Nadja Quante, Künstlerische Leitung und Kuratorin Galerie im KH Bremen2024 ist der mehrjährige und partizipative Prozess zur Umbenennung im KH Bremen nun so weit fortgeschritten, dass der Verein am 8. Mai mit neuem Namen, neuem Logo und neuer Website an die Öffentlichkeit geht. Der Genderdoppelpunkt ist besonders leser:innenfreundlich, barrierearm und soll auch alle innerhalb und außerhalb der Kategorien weiblich oder männlich inkludieren. Das neue Logo und die responsive Website wurde von Studio Pandan, einem Designer:innen-Kollektiv aus Berlin, gestaltet. Die Gestaltung fokussiert den Doppelpunkt auf vielfältige Weise: „Die diversen Zeichen und Farben im neuen Erscheinungsbild des Künstler:innenhaus Bremen stehen für die Vielfalt der Menschen, die hier arbeiten, aber auch die, die es besuchen. Das Design ist eine Einladung – an alle!“, so Pia Christmann und Ann Richter von Studio Pandan. Die Umsetzung der Website wurde durch Förderungen des Senators für Kultur in Bremen und Aktion Mensch unterstützt.
Seit 1992 ist das Künstler:innenhaus Bremen ein lebendiger Ort der Produktion, Präsentation und Förderung von Kunst und Kultur. Der gemeinnützige Verein umfasst siebzehn Ateliers für bildende Künstler:innen, eine Galerie, zwei Gastateliers, eine Druck- und eine Holzwerkstatt, Studios und Büros der Kreativ-Szene, die Künstler:innenverbände BBK und GEDOK sowie ein Restaurant unter einem Dach. In der bei freiem Eintritt öffentlich zugänglichen Galerie präsentiert das KH Bremen jährlich vier bis fünf wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die von einem vermittelnden Rahmenprogramm und regelmäßigen Führungen begleitet werden. Ziel ist die Vermittlung, Förderung und Diskussion aktueller, junger Kunst sowie die Vernetzung der Bremer Künstler:innen mit einer internationalen Szene.
Quellen:
(1) Gabriele Schulz und Olaf Zimmermann: Baustelle Geschlechtergerechtigkeit: Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Arbeitsmarkt Kultur, Deutscher Kulturrat, Berlin 2023.- Weitere Informationen für die Presse
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Neu in den Ateliers
Vier Künstler:innen einjuriert
AteliervergabeHerzlichen Glückwunsch an die vier neuen Künstlerinnen im Künstler:innenhaus Bremen: Zwischen Oktober 2023 und Januar 2024 beziehen Monika B. Beyer, Rebekka Kronsteiner, Paula Hurtado Otero und Bojana Petkovic ihre neuen Ateliers in der Bremer Neustadt.
Über die Vergabe der Ateliers entscheidet eine unabhängige externe Fachjury. Die Jury bestand in diesem Jahr aus Nicole Giese-Kroner (Künstlerische Leitung, Syker Vorwerk), Bhima Griem (Künstlerische Leitung, Künstlerhäuser Worpswede) und Doris Weinberger (Künstlerin und Vorstandsmitglied BBK Bremen).
Monika B. Beyer ist seit 1993 freie Künstlerin und arbeitet konzeptionell mit den Schwerpunkt Schrift, Objekt und Videoinstallation/ Porträtfilm. Seit 2001 arbeitet sie ebenfalls als Videokünstlerin und Filmemacherin in interdisziplinären Kunstprojekten. Beyer bewegt sich zwischen Kunst, Philosophie, Literatur, Physik, Gehirnforschung und Tiefenpsychologie. All ihren Arbeiten fußen auf den beiden Themenfeldern „Informationsimpulse und Resonanzräume“.
Rebekka Kronsteiner ist freie Künstlerin und Mitbegründerin des feministischen Kunst und Kultur Kiosk KOSKI* in Bremen. Im Jahr 2023 schloss sie ihr Studium an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Baumkötter ab und war im selben Jahr Bremer Atelierstipendiatin im Künstlerhaus Bremen, ausgelobt und gefördert vom Senator für Kultur. Kronsteiner arbeitet im Feld der Malerei zwischen Objekt und Bild. Auf inhaltlicher Ebene kritisieren ihre Arbeiten konstruierte patriarchale Strukturen, sowie den kapitalistischen Marktgedanken.
Paula Hurtado Otero lebt und arbeitet seit 2011 in Bremen. Hier studierte sie Freie Kunst an der Hochschule für Künste in Bremen bei Prof. Ingo Vetter und bei Prof. Natascha Sadr Haghighian, bei der sie 2019 ihren Meisterschüler absolvierte. Im Jahr 20222 war sie die Bremer Atelierstipendiatin im Künstlerhaus Bremen, ausgelobt und gefördert vom Senator für Kultur. Als interdisziplinäre Künstlerin arbeitet sie mit Bild, Text, Video, Sound, Performance und Installation. Ihre Praxis beinhaltet in erster Linie langfristige Recherche, Projekte und kollektive Arbeiten. Aus dekoloniale sozio-politische Perspektiven entfaltet sie Formen und Wege, um die durch Unterdrückung geprägte Narrative neu zu erforschen, zu gestalten und darzustellen.Bojana Petković ist Medienkünstlerin und Designerin, sie lebt und arbeitet in Bremen. Sie studierte an der Fakultät für Bildende Künste in Belgrad, Serbien im Fachbereich Grafik und Druckgrafik und absolvierte 2021 den Master of Arts im Studiengang Digitale Medien an der Hochschule für Künste Bremen. Sie ist Gründerin und Organisatorin des Artist-in-Residency-Programms „MAiR - Media Artist in Residency“ in Prolom Banja, Serbien. In ihrer Arbeit nutzt sie elektronische und digitale Medien, um natürliche Bio- und Ökosysteme zu erforschen, zu simulieren und zu imitieren.
Aktuell arbeiten 20 Künstler:innen in 17 Ateliers. Die Ateliers im Künstler:innenhaus Bremen stellen die Basis für die Arbeit der Künstler:innen und werden für die verschiedenen Sparten wie etwa Malerei, Film, Fotografie, Installation, Bildhauerei, Performance öffentlich ausgeschrieben. Die Ateliers werden fachjuriert und für den Zeitraum von fünf Jahren (mit Option auf Verlängerung um weitere zwei Jahre) vergeben. Das Künstler:innenhaus Bremen wird vom Senator für Kultur institutionell gefördert und ermöglicht den einjurierten Künstler:innen damit eine zentral gelegene, bezahlbare und professionelle Arbeitsumgebung. Bremer Künstler:innen erhalten somit die Chance, sich mit ihrer künstlerischen Position nach dem Studium zu etablieren oder auch aus der Praxis heraus weiter zu professionalisieren.
Die Mitgliedschaft im KH Künstler:innenhaus Bremen e. V. ist verbunden mit der Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement zur Unterstützung der Vereinsaktivitäten. Interessierte Bremer bildende Künstler:innen können sich jederzeit für den Newsletter anmelden, um Informationen zu nächsten Ausschreibungen zu bekommen.
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Fünf Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen von bildenden ünstler:innen in Bremen
Ein Positionspapier des Berufsverbandes Bildender Künstler*innen Bremen, des Künstlerinnenverbandes Bremen GEDOK, der Hochschule für Künste, des Künstlerhauses Bremen, der Galerie Mitte, des Güterbahnhofs Bremen – Areal für Kunst und Kultur
FörderungJanine Behrens, Monika B. Beyer, Petra Fiebig, Anja Fußbach, Norah Limberg, Julika Rudelius, Jula Schürmann, Marina Schulze, Antje Schneider, Nadja Quante, Doris Weinberger
Die Corona-Pandemie hat den Kultursektor und insbesondere den Bereich der Freien Künste mit besonderer Härte getroffen. Diese langanhaltende Krise verdeutlichte zum einen die Sonderposition von Kulturschaffenden im wirtschaftspolitischen Kontext und zum anderen die enorme gesellschaftliche Relevanz und Fähigkeit der Kulturszene, schnell auf aktuelle Situationen und Problemstellungen zu reagieren und diese zu diskutieren. Um die Produktions- und Wirtschaftskraft der Freien Bildenden Szene Bremens auch nach dieser einschneidenden Krise langfristig zu sichern, braucht es unter anderem eine intakte Infrastruktur aus Produktions- und Ausstellungsräumen, aus Stipendienprogrammen und Projektförderungen. Deshalb gilt es auch in Hinblick auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen wie beispielsweise die Klima- und Energiekrise, weitere nachhaltige Maßnahmen zu etablieren, um das kreative Potenzial der Stadt zu halten und auszubauen und Bremen als innovativen Ort für Künstler:innen und künstlerische Produktion zu stärken.
Unsere Ziele:
- individuelle künstlerische Arbeit fördern
- experimentelle, kollaborative und interdisziplinäre Herangehensweisen unterstützen
- Infrastruktur der Freien Szene stärken
- Attraktivität von Bremen als Ort künstlerischer Produktion steigern
Lesen Sie das ganze Positionspapier hier in der UpArt.