Jahresgaben 2020
-
Rosa Barba
Sea Sick Passenger Letterbox, 2016, © Rosa Barba
Die Skulptur Sea Sick Passenger Letterbox (2016) knüpft an die Formensprache und die Anliegen ihres Vorgängers Sea Sick Passenger (2014) an, ein großer Filz-„Bildschirm“, der einen ausgeschnittenen Text präsentiert und auf dem Boden liegt. Während der Text auf dem Filz-Bildschirm nur teilweise lesbar ist, wenn man beim Herumgehen nach unten schaut, komprimiert Sea Sick Passenger Letterbox die tatsächlich ausgeschnittenen Filzbuchstaben in einem versiegelten Glasbehälter – ähnlich wie bei einer Blackbox ist ihr Inhalt verschlüsselt, aber durch das transparente Glas scheinbar zugänglich. Die Sprache wird in dieser Flaschenpost, einer Art Übersetzung, zersetzt, wodurch sich neue mögliche Bedeutungen ergeben. Wie Ben Borthwick es ausdrückte: „Der Leser wird zum Herausgeber, indem er diese Fragmente zu neuen Erzählungen sequenziert“.
-
Sea Sick Passenger Letterbox, 2016
Filzbuchstaben, Glaskasten
20 x 20 x 20 cm
Auflage: 3/5 + 1 APPreis: €9500Bestellen
-
-
Heike-Karin Föll
×Heike-Karin Föll arbeitet in ihrer eigenen Dialektik von Ungeduld und Genauigkeit zwischen Zeichnung, Malerei und Schrift. Ihre Arbeit steht im Austausch mit medialem Alltag, Styles, analogen und digitalen Displays und Texten. Sie arbeitet ‚post- post‘: im Aufbruch aus schon nicht mehr soliden postmodernen Strategemen wie Aneignung, Zitat, Kopie. In diesem Zusammenhang wird Malerei und Zeichnung sowie damit auch die Linie als ihre kleinste Einheit exponiert. Davon ausgehend lassen sich unterschiedliche künstlerische Formate öffnen: Buchseite, Blatt und Leinwand, die auf digitale Bildschirme/screens hin durchscheinend werden.
Die drei Plakate von Heike-Karin Föll spielen als Serie mit dem Paradox einer flachen Oberfläche als Träger der plastischsten Illusion eines dreidimensionalen Raumes. Schichten aus Zeichnungen mit Spuren von Fotografien und grünen, transparenten Zeichen, die sich wie Kratzspuren über die Oberfläche ziehen kehren unsere Erwartungen an einen entleerten Raum um. Während sie sich Schriftstilen wie hebräisch, arabisch oder kyrillisch annähern zu scheinen, könnten sie auch als Chiffren universeller Schrift interpretiert werden, die alle Archetypen der Schrift komprimieren.-
Posterdruck auf Blueback-Papier
84 x 59,5 cm
Drei Motive
Auflage je Motiv 15, signiert
jeweils 180 EuroPreis: €180Bestellen
-
-
Simone Gilges
ׄfreier ist ein Adjektiv. Es stammt aus dem Lexikon. Es ist ganz einfach. Im Französischen bedeutet es ‚mit jemandem verkehren, im Deutschen: ‚steig mir bitte vom Rücken runter, vielleicht ja ein anderes Mal‘ oder auch ‚Keine Angst, wir haben euch schon längst am Schlips‘, im Rumänischen bedeutet es ‚Natürlich!‘ und so weiter…“ (Auszug aus dem Manifesto von N. Pleasure)
freier – Magazin für Befindlichkeit ist ein schwarz-weiß Magazin, das zwischen 2003 bis 2005 von der Künstlerin Simone Gilges mit Honey-Suckle Company und Freunden herausgegeben wurde. Es ist zwischen Fanzine, Poesie in Bild und Text und Künstlerbuch angesiedelt.
Simone Gilges ist eine Fotografin und Künstlerin in Berlin seit 1995. Sie war Mitglied der Künstlergruppe Honey-Suckle Company von 1995 – 2020 und produzierte das Magazin für Befindlichkeit freier von 2003 bis 2014.
-
freier-Editionsbox, 2014
Die Editionsbox enthält:
- eine s/w Fotografie, Handabzug von Simone Gilges, 18 x 24 cm, soir sur la cote, 2008/2014, signiert, ungerahmt
- eine Musik-CD von Elsa Mbala aka A.M.E.T., first take Aufnahmen 2013 in Casano Berlin mit Ole Brolin (5 Lieder), signiert
- eine freier Ausgabe 5, freier Fall, 2009
- eine freier Ausgabe 6, freier Austausch, 2014
Edition von 20, nummeriert
Preis: €300Bestellen
-
-
Lisa Herfeldt
Rubberneck 2 (2020)
Rubberneck 3 (2020)
Rubberneck 3 (2020)
Rubberneck 3 (2020)
Rubberneck 4 (2020)
Rubberneck 5 (2020)
Rubberneck 6 (2020)
×Die Editionen von Lisa Herfeldt sind Collagen die aus zwei Elementen bestehen: die schwarz-weiß Fotografien sind Stills, die für Pressemappen von neuen Kinofilmen entstanden und genutzt wurden. Rückstände, wie Tackernadellöcher weisen darauf hin, dass sie eventuell auch als Lobbykarten aufgehängt wurden. Die Stills kombiniert Herfeldt mit Stoffobjekten. Diese basieren auf ihren Textilskulpturen, die sonst im dreidimensionalen Raum intervenieren. In diesen Collagen dringen die Stoffzungen in die dargestellte Filmszene ein und manipulieren so die dargestellte Handlung.
-
Rubberneck 1-6, 2020
Fotopapier, Nylonstoff, Polyestervlies
Je ca. 20,3 x 25,4 cm
6 Unikate
jeweils 500 €, ungerahmt
noch verfügbar: Rubberneck 2 + 4Preis: €500Bestellen
-
-
Heinz Peter Knes
×Die Jahresgabe Ohne Titel (Ali Ağca) ist eine Spezialedition, die der Arbeit Prozess von Heinz Peter Knes entnommen ist. Prozess ist eine Installation aus insgesamt 54 kleinformatig abgezogenen Fotografien, die zuletzt in der Ausstellung Fotografische Arbeit von Knes im Künstlerhaus Bremen zu sehen ist. Dieses fotografische Detail bezieht sich auf ein berühmtes Pressefoto, das Johannes Paul II. beim Besuch seines Attentäters Mehmet Ali Ağca im Gefängnis zeigt. Sie sitzen sich im Gespräch gegenüber. Johannes Paul trägt die weiße Soutane und Ağca trägt Jeans und einen türkis-grauen Sweater. Beide trugen ihre Kleidung stimmig, fast im Bewusstsein eines Historienbildes.
Heinz Peter Knes (1969, Gemünden am Main) lebt und arbeitet in Berlin. Eine Auswahl bisheriger Einzelausstellungen sind Fotografische Arbeit, Künstlerhaus Bremen (2020), (geworfen, gewehrt), Silberkuppe, Berlin (2016), intimation allover / insinuación expandida, Museo Tamayo, Mexiko City (2015), on distance, Sismografo, Porto (2015). Zu den Gruppenausstellungen gehören Emissaries For Things Abandoned By Gods, Casa Luis Barragán, Mexiko City (2019), Répétition, Villa Empain, Brüssel (2016), Off Broadway*, The Wattis Institute, San Francisco (2015). Fotografien von Knes wurden in zahlreichen internationalen Zeitschriften veröffentlicht, u.a. Basso Magazin, BUTT Magazin, i-D und Purple Magazine.
-
Ohne Titel (Ali Ağca), 2014/20
230 x 153 mm
Inkjet Print
Edition von 5 + 2 AP
jeweils 2.400 Euro, gerahmtPreis: €2400Bestellen
-
-
Sarah Lüdemann (Beauham)
×Sarah Lüdemann (Beauham) beschäftigt sich mit menschlichen Systemstrukturen, und abstrahiert diese als Menschmaschinen, Bauteile und Choreographien. Dabei spielt die Erforschung bestehender, normativer Strukturen ebenso eine Rolle, wie die Wahrnehmung und Darstellung von Ausfällen, Mutationen und Fehlern. Ihre Arbeiten nehmen die Form von epischen Performances, taktilen Objekten, sinnlichen Skulpturen, Videos oder Installationen an, die sie teilweise auch aus Fundstücken, mit Blick auf Materialien, collagiert.
Die kleine Edition von sieben verschiedenen Kniffen ist Teil einer größeren Serie von handgroßen Skulpturen aus ungebranntem, lackiertem Ton. Die blasse Hautfarbe und Formen evozieren Körperlichkeit. Die Künstlerin orientiert sich dafür an anatomischen Zeichnungen, greift Teile von Knochen, Sehnen oder Fleischwölbungen auf und verarbeitet diese. Man ist sich immer sicher, dass man die Form kennt, konkret verorten kann man sie jedoch nie. Für die 7 Kniffe geht die Künstlerin noch einen Schritt weiter und entwirft eine unique Edition, in der der Fingereindruck im Fleisch verweilt.-
*7 Kniffe*, 2020
ungebrannter, lackierter Ton
Je 8–12 cm x 5–7 cm x 5–8 cm
7 ähnliche Unikate, mit je einem gefütterten KartonPreis: €360Bestellen
-
-
Grażyna Roguski
Setz dich, 2020, Foto: Robert Hamacher
Setz dich, 2020, Foto: Robert Hamacher
Setz dich, 2020, Foto: Robert Hamacher
Setz dich, 2020, Foto: Robert Hamacher
Setz dich, 2020, Foto: Robert Hamacher
Setz dich, 2020, Foto: Robert Hamacher
Setz dich, 2020, Foto: Robert Hamacher
Setz dich, 2020, Foto: Robert Hamacher
×Grażyna Roguski interessiert der menschliche Körper in sozialen Machtverhältnissen insbesondere in Hinblick auf soziale Choreografien, die von Gender und sozialen Klassen geprägt sind. Ihre Editionen, die sie exklusiv für das Künstlerhaus Bremen angefertigt hat, vereinen Komponenten ihrer künstlerischen Praxis wie Objekt, Malerei, Zeichnung und Performance. Auf jedem Seidenschal offenbart sich ein Imprint ihres eigenen Körpers, dessen Intimität auf der zweidimensionalen Oberfläche nach außen getragen wird.
Grażyna Roguski (* 1983 in Tübingen) lebt in Berlin. Sie studierte Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe (Diplom 2013) und schloss ihr Studium 2017 als Meisterschülerin von Joachim Blank an der HGB Leipzig ab. Ausstellungen (Auswahl): Künstlerhaus Bremen (2020), Storage Capacité, Berlin (2019); Kunstverein Leipzig; Vitamin C, Berlin (2018); 1a Space, Hong Kong; SORT, Wien (duo); Hamburger Bahnhof, Berlin (2017); Museum Arnheim; The Plug, London (2016); Württembergischer Kunstverein, Stuttgart (2015); Konsumverein Braunschweig (solo) (2014).
-
*Setz dich*, 2020
Seide, Acrylfarbe
55 x 55cm
3 ähnliche UnikatePreis: €250, mit Rahmen 270 €Bestellen
-