Kürzung der Bundeskulturfonds 2025 stoppen

Offener Brief

Grafik: Kürzungen in den Bundeskulturfonds 2025 verhindern

Sehr geehrte demokratische Bundestagsabgeordnete des Landes Bremen,
Sarah Ryglewski (SPD),
Uwe Schmidt (SDP),
Thomas Röwekamp (CDU),
Kirsten Kappert Gonther (Grüne),
Dr. Volker Redder (FDP),

auch wir, ein loser Zusammenschluss von Akteur:innen der Freien Szene Bildende Kunst in Bremen, haben mit Unverständnis und Entsetzen die geplanten Etatkürzungen der Bundeskulturfonds in der Haushaltsplanung 2025 zur Kenntnis genommen. Dies nehmen wir zum Anlass, uns an Sie zu wenden.

Eine Kürzung der Etats um 50 % bedeutet nach den kürzlich erst erzielten Verbesserungen eine unmittelbare Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von Künstler:innen und Kulturarbeiter:innen – nicht zuletzt auch hinsichtlich der Künstler:innenhonorare. Zudem bedeuten die Kürzungen eine akute Gefahr für die kulturelle Arbeit der Akteur:innen an sich.

Kunst zu produzieren, zu zeigen und zu vermitteln ist eine gesellschaftliche und eine demokratische Aufgabe. Sie stellt sich den Herausforderungen der Gegenwart, erprobt neue Ansätze und Zukunftsperspektiven, schafft Narrationen für unsere Gesellschaft und fördert aktive Bürger:innenschaft. Damit ist sie Teil gesellschaftlicher Freiheit und der demokratischen Werte. Teilhabe muss hier auf vielen Ebenen und multiperspektivisch möglich sein, ebenso wie freie Produktion.
Dem widmen sich auch die Bremer Akteur:innen. Gerade aber die Bundesfonds sind es, die diese Arbeit auch in und für die Bremische Stadtgesellschaft in nicht unerheblichem Maße ermöglichen. Die damit verbundene Diversität und Freiheit sehen wir entsprechend akut in Gefahr, was nicht zuletzt vor dem Hintergrund steigender Polarisierungen und rechter Tendenzen in der Gesellschaft beunruhigend ist.

Wir appellieren ausdrücklich an ein Überdenken der derzeitigen Planung des Bundeskulturhaushalts. Regionale und gesellschaftliche Vielfalt in Deutschland flächendeckend zu erhalten, dazu haben die Fonds nachhaltige und wirksame Programme und Förderinstrumente entwickelt – wie bspw. durch die Neustart-Programme erfolgreich bewiesen. Diese Impulse gilt es unserer Meinung nach, dringend zu erhalten und weiter zu entwickeln. Auch wir möchten als Akteur:innen weiter unseren Beitrag dazu leisten können.

Daher möchten wir Sie dringend dazu aufrufen, sich dafür einzusetzen, eine freie künstlerische Produktion und ihren Wert für eine demokratische Gesellschaft zu unterstützen.

An dieser Stelle verweisen wir auch gerne auf die Stellungnahmen des BBK Bundesverband Bildende Künstlerinnen und Künstler ↗, auf die Stellungnahme der Bundeskulturfonds ↗ sowie in großer Solidarität auf die Veröffentlichungen des Bündnis internationaler Produktionshäuser ↗.

Berufsverband Bildender Künstler*innen Bremen
GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst
Güterbahnhof Bremen – Areal für Kunst und Kultur
Julika Rudelius, Künstlerin und Professorin an der HfK Bremen
KH Künstler:innenhaus Bremen
Künstlerinnenverband Bremen, GEDOK
Kunsthaus KUBO / Galerie Mitte