Have We Passed Peak Collective?
Chapter 3: Conditions & Consequences: Zusammenarbeit zwischen Kollektiven und Institutionen
Ein partizipatives Diskussionsformat von otc
Das Künstler:innenkollektiv, otc – Observant Thick Conversation, setzt sich im Rahmen der von ihnen konzipierten Reihe Have We Passed Peak Collective? mit kollektivem Arbeiten aus künstlerischer und nicht-künstlerischer Perspektive auseinander: Was sind die Bedürfnisse und Voraussetzungen für kollektives Arbeiten? Wie können Kollektive unterstützt und gestärkt werden und voneinander lernen? Im Gespräch mit Kurator:innen sowie im Austausch mit interessierten Besucher:innen möchte das Kollektiv diese Themen erörtern und diskutieren.
In Formaten wie einem Symposium, einer Ausstellung und Gesprächsformaten greift otc an verschiedenen Orten unterschiedliche Fragestellungen aus diesem Themenkomplex auf. Bei der Station im Künstler:innenhaus Bremen steht die Rolle von Institutionen im Kontext kollektiven Arbeitens im Fokus des partizipativen Diskussionsformats. Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit Künstler:innenkollektive im institutionellen Kontext produktiv arbeiten können? Was sind die Herausforderungen und Möglichkeiten für Institutionen und Kurator:innen in der Zusammenarbeit mit Kollektiven? Wie können Institutionen kollektiv zusammenarbeiten?
otc lädt dazu ein, diese und weitere Fragen gemeinsam mit ihnen und freien sowie institutionell arbeitenden Kurator:innen und Leiter:innen aus der bildenden und darstellenden Kunst, zu erörtern und zu diskutieren.
Have We Passed Peak Collective? entstand im Rahmen eines Stipendiums auf Einladung des Künstlerhauses Lauenburg und ist eine Kooperation des Künstlerhauses Lauenburg mit der Lothringer 13, dem KH Künstler:innenhaus Bremen und weiteren Institutionen. Ziel des bis 2025 angelegten Projekts ist es, dass mit jeder Station Wissen, Verständnis und Solidarität wachsen und Netzwerke entstehen, die gemeinschaftlich zu einer Verbesserung der Situation der kollektiven Zusammenarbeit im Kunstbetrieb und auf kulturpolitischer Ebene beitragen.
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Eingeladene Akteur:innen:
Anna K. Becker und Katrin Hylla, Künstlerische Leiterinnen, Schwankhalle Bremen
Marita Landgraf, künstlerische Leiterin, Künstlerhaus und die Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg
Vincent Schier, freier Kurator, Berlin
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otc – Observant Thick Conversation
ist ein 2018 gegründetes Künstler:innenkollektiv, bestehend aus den Künstler:innen Alexander Klaubert, Francis Kussatz, Julia Lübbecke und Rahel grote Lambers. Die Mitglieder leben in Hamburg Berlin und Leipzig. Die Gruppe gründete sich aus dem Wunsch heraus, Strukturen für Künstler:innen zu schaffen, in denen sie sich gegenseitig unterstützen. Neben ihrer eigenen Ausstellungspraxis und ihrem thematischen Engagement ist der Aufbau nachhaltiger Netzwerke durch die Initiierung eines engen Dialogs zwischen Künstler:innen, Kurator:innen und anderen Kulturproduzierenden ein wichtiger Teil ihrer künstlerisch-politischen Arbeit. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Kunstverein Göttingen, im ZAK – Zentrum für aktuelle Kunst Berlin, in der Frappant Galerie in Hamburg und in der Vunu Galerie in Košice gezeigt.
observant-thick-conversation.com ↗ -
Anna K. Becker und Katrin Hylla
sind seit August 2022 das künstlerische Leitungsteam der Schwankhalle, einer Spiel- und Produktionsstätte für die freien darstellenden Künste in der Bremer Neustadt. Ihre langjährige künstlerische Arbeit fand und findet häufig in kollektiven Strukturen statt.
Die Dramaturgin, Kuratorin und freie Regisseurin Anna K. Becker realisierte mit der Gruppe bigNOTWENDIGKEIT internationale Theater- und Performanceprojekte. Sie arbeitete in diversen künstlerischen Kollaborationen, unter anderem mit Lola Arias, LUKAS UND oder Monster Truckund ist Teil des Performancekollektivs ultra. Als Dramaturgin arbeitete sie unter anderem mit Beatrice Fleischlin, Malte Schlösser und Samir Akika / Unusual Symptoms. Seit August 2022 hat sie gemeinsam mit Katrin Hylla die künstlerische Leitung der Schwankhalle inne.
Katrin Hylla hat Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und Schauspiel in Berlin studiert. Sie arbeitet als Projektentwicklerin, Regisseurin und Kuratorin. Als Regisseurin realisierte sie zahlreiche Projekte mit nicht professionell ausgebildeten Darsteller*innen. In Zusammenarbeit mit Künstler*innen wie Kristin Gerwien, Chris Herzog, Rolf Michenfelder, Roland Siegwald, Joana Tischkau und Ole Wulfers u.a. zeigte sie ihre Arbeiten in Poznan, Frankfurt, Marburg, Mannheim und Berlin. 2017 wurde ihre Arbeit „Deine Welt“ mit dem Hessischen Theaterpreis ausgezeichnet. Seit August 2022 ist sie gemeinsam mit Anna K. Becker die künstlerische Leiterin der Schwankhalle -
Marita Landgraf
ist seit 2016 als künstlerische Leiterin für das Künstlerhaus und die Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg tätig. Sie lebt und arbeitet in Hamburg and Lauenburg/Elbe. Nach einem Bachelor an der Universität Erfurt, schloss sie 2011 ihren Master in Kunst- und Kulturvermittlung an der Universität Bremen ab, arbeitete dann am Künstlerhaus Bremen, als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg und übt verschiedene freiberufliche Tätigkeiten aus.
Die Stipendien- und Ausstellungsstätte Künstlerhaus Lauenburg versteht Marita Landgraf als Plattform zur Erprobung innovativer Formate und Kooperationen, als Raum für Begegnungen, Netzwerke, Diskurse und interdisziplinären Austausch. In 2024 lag der programmatische Schwerpunkt auf experimentellen und kollaborativen Ausstellungs- und Vermittlungsformaten und Präsentationsformen. In diesem Rahmen fand im Mai das Auftaktsymposium“ Have We Passed Peak Collective?” des Kollektivs otc (Observant Thick Conversation) statt, an das sich bis 2025 vier weitere Veranstaltungsformate anschließen. Das Künstler:innenkollektiv erhielt für 2023/2024 das „Stipendium auf Einladung“ des Künstlerhaus Lauenburg, um sich mit Formen des solidarischen Arbeitens im Kontext ihrer künstlerischen Praxis, aber mit Ortsbezug, auseinanderzusetzen. -
Vincent Schier
ist Kurator und lebt und arbeitet in Berlin. Von 2021 bis 2022 war er künstlerischer Leiter des Kunstvereins Göttingen, zuvor war er am Kunsthaus Dresden, an der GfZK in Leipzig und am Kunstverein neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Berlin tätig. Vincent hat u.a. Projekte für die Kunsthalle Exnergasse Wien, den neuen berliner kunstverein n.b.k, den Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, die Kunsthalle Osnabrück, das Schwule Museum Berlin und die KW Institute for Contemporary Art realisiert und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle unterrichtet.
In seiner kuratorischen Arbeit interessiert er sich für kollaborative und kollektive Arbeitsweisen und arbeitet inhaltlich zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Er kehrt immer wieder zur Arbeit in Gruppen zurück und ist Mitglied des kuratorischen Kollektivs RealismusStudio. Außerdem ist er seit vier Jahren im Vorstand des basisdemokratisch organisierten Kunstvereines nGbK aktiv.
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Teilnahme frei
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Veranstaltung in deutscher und englischer Lautsprache
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Anmeldung bis zum 28.10. unter galerie@kh-bremen.de ↗
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Hinweis zur Barrierefreiheit:
Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei zugänglich und liegt im 1. OG. Der Zugang ist nur über eine Treppe möglich. Wer Unterstützung beim Erreichen des 1. OG benötigt, meldet dies bitte bei der Anmeldung mit an.