Hans Richter

Der Absolute Film

05.03.–12.06.05

„Das Gestaltungsgebiet der künstlerischen Generationen von morgen ist der Film.“
Hans Richter (1926)

Bei dem Versuch, Formen und Farben als Bewegung im Bild umzusetzen, ließ Hans Richter in den Jahren 1918-21 den Betrachter an seinen gemalten Bildrollen entlanglaufen. Auf diesem Weg entdeckte er den Filmstreifen als das ideale Medium, um Bewegung im „Bild“ selbst stattfinden zu lassen. 1921 entstand aus der Zusammenarbeit mit Viking Eggeling der erste abstrakte Film, Rhythmus 21. Richter, so Jonas Mekas, hatte bereits mit diesem Film die abstrakten filmischen Elemente so vollendet ausgeschöpft, dass für andere nichts mehr zu tun blieb. In seiner fünf Jahre später entstandenen Filmstudie (1926) lässt Richter abstrakte Formen und Gegenstände zu traumhaften Motiven verschmelzen und zeigt schließlich in Vormittagsspuk (1928) den Aufstand von Menschen und Gegenständen gegen die sie bestimmenden alltäglichen Rituale. Dieses Interesse am Surrealen findet sich auch in den sieben Episoden von Dreams that money can buy. Für das 1947 im amerikanischen Exil entstandene Werk gewann Richter seine Freunde Alexander Calder, Marcel Duchamp, Max Ernst, Fernand Léger und Man Ray – Avantgardekünstler, die sich unter dem Paradigma des Traumes zu einem Schlussakkord der dadaistisch-surrealistischen Bewegung zusammenfanden.

Die Ausstellung Der absolute Film im Künstlerhaus Bremen zeigt Hans Richters Werke von den frühen Filmen der zwanziger Jahre bis Dreams that money can buy von 1947. Die Ausstellung ermöglicht einen Einblick in das filmische Schaffen dieses Avantgardekünstlers, der bildnerische Formen und kinematografische Bewegung auf einzigartige Weise verband.

Hans Richter (1888-1976) schloss sich 1916 der Dada-Gruppe in Zürich an. 1933 emigrierte er über Holland, Frankreich und die Schweiz in die USA, wo er 1942 Leiter des Filminstituts des City College in New York wurde.

PROGRAMM

6. April 2005, 19.30 Uhr Gibt es einen Konstruktivistischen Film? Vortrag: Justin Hoffmann, Leiter des Kunstvereins Wolfsburg
1. Mai 2005, 17 Uhr Florian Pumhösl bewundert Hans Richter Vortrag: Florian Pumhösl