Sweet Bitter Symphony

09.03.–19.05.13

Tim Etchells & Vlatka Horvat, Sofia Hultén, Sven Johne, Ragnar Kjartansson, Liz Magic Laser

Ausstellungsansicht Sweet Bitter Symphony, Detail Liz Magic Laser, I feel your pain - A Performa Commission, 2011, Videoprojektion, 80:00 Min., Künstlerhaus Bremen 2013
Courtesy the artist
Foto: Pia Pollmanns

Ausstellungsansicht Sweet Bitter Symphony, Künstlerhaus Bremen 2013
Detail: Tim Etchells & Vlatka Horvat, Insults and Praises, 2003, DVD, 63:00 Min.
Courtesy the artists and Zak Branicka Berlin undSofia Hultén
Fuck it up and start again, 2001, DVD, 6:41 Min.
Courtesy the artist and Konrad Fischer Galerie
Foto: Pia Pollmanns

Ausstellungsansicht Sweet Bitter Symphony, Detail Sven Johne, GREATEST SHOW ON EARTH , 2011, DVD, 22:56 Min., Künstlerhaus Bremen 2013
Courtesy the artist and Klemm;s
Foto: Pia Pollmanns

Ausstellungsansicht Sweet Bitter Symphony, Detail Ragnar Kjartansson, Mercy, 2004, Still, Videoprojektion, 65:00 Min., Künstlerhaus Bremen 2013
Courtesy the artist and i8 Gallery
Foto: Pia Pollmans

Ausstellungsansicht Sweet Bitter Symphony, Detail Ragnar Kjartansson, Mercy, 2004, Still, Videoprojektion, 65:00 Min., Künstlerhaus Bremen 2013
Courtesy the artist and i8 Gallery
Foto: Pia Pollmans

Ausstellungsansicht Sweet Bitter Symphony, Detail Ragnar Kjartansson, Mercy, 2004, Still, Videoprojektion, 65:00 Min., Künstlerhaus Bremen 2013
Courtesy the artist and i8 Gallery
Foto: Pia Pollmans

SÜSSER SCHMERZ, beredtes Schweigen oder die Hassliebe - all diese Formulierungen vereint ein Kriterium: ihre Widersprüchlichkeit. Die Kombination von gegensätzlichen oder einander ausschließenden Begriffen macht ihren Charakter aus. In der Rhetorik wird diese Figur als Oxymoron benannt, doch es handelt sich auch um ein Stilmittel, das bis heute in der bildenden Kunst Anwendung findet. Das Oxymoron ist prädestiniert, die Mehrdeutigkeit und Vielschichtigkeit des Inhalts zu signalisieren und ihn dabei pointiert und spannungsvoll zu vermitteln.

Zur Zeit des Barocks erlebte die Figur des „süßen Schmerzes“ eine wahre Blüte und bis heute geht von ihr eine starke Anziehung aus. Ein Grund dafür ist, dass sowohl Leid als auch Genuss enorm starke physische und psychische Sinneswahrnehmungen sind. In ihrer Eindrücklichkeit sind sie geeignet, den Betrachter eines Kunstwerkes vollkommen in dessen Bann zu ziehen. Vom (verarbeiteten) individuellen Schmerz geht die Wirkung direkt auf den Betrachter über. Er soll mitgerissen, hingerissen werden - auf dieser Ebene gibt es keinen Unterschied zwischen dem Ideal des barocken und des zeitgenössischen Künstlers.

Sweet Bitter Symphony vereint Videoarbeiten wichtiger Gegenwartskünstler und greift dafür den Schmerz als eine der intensivsten, aber zugleich polyvalentesten menschlichen Empfindungen auf. Zwar kann er als erdrückende Last, als Aufschrei des Körpers oder der Psyche empfunden werden, doch die Empfindung von Schmerz ist nicht ausschließlich negativ behaftet. Die künstlerischen Werke zeigen den Schmerz in seiner Diversität: in seiner Schönheit, seiner Attraktivität, seiner romantischen oder befreienden Natur.

Kuratiert Stefanie Böttcher

PROGRAMM

11. April 2013, 19 – 23 Uhr Leidenschaft und Ostinato - Ein Abend mit Barockmusik präsentiert von DJ Glasmeier, Professor für Kunstwissenschaft. Eine Kooperation mit der HFK Bremen

16. Mai 2013, 19 Uhr Vom Klang innerer Widersprüche: eine sprachmusikalische Betrachtung Vortrag von Dr. Rahel Ziethen, Institut für deutsche Sprache und Literatur, Universität Hildesheim

14. März 2013, 19 Uhr Führung durch die Ausstellung

25. April 2013, 19 Uhr Führung durch die Ausstellung

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