Wolfgang Plöger
to the point
28.11.09–07.02.10WOLGANG PLÖGERS Faszination gilt dem bewegten Bild, insbesondere dem 16mm- und Super8-Film. Er fertigt Zeichnungen, die sowohl realistisch und narrativ ausfallen als auch formal reduzierte, zeichenhaft lineare Äußerungen sein können. Durch die anschließende filmische Transformation geraten die Motive in Bewegung, sie beginnen innerhalb der Projektionsfläche zu springen, ohne den rohen Charme der erkennbaren Handzeichnung zu verschleiern. Doch die Werke verharren nicht in der Zweidimensionalität, sondern durch das Spannen der Filmstreifen zwischen Boden und Decke breiten sie sich in den dreidimensionalen Raum aus. Neben den rasant wechselnden Bildfolgen und dem Rattern der Projektoren, durchschneiden lange Filmschleifen die Luft. So wird das Zelluloid selbst in seiner Materialität und mitsamt den Projektoren zum wesentlichen Teil der Ausstellung. Ausgehend von Wolfgang Plögers mehrteiligem Animationsfilm Untitled werden in to the point filmische und zeichnerische Arbeiten gezeigt, die Punkt und Linie als originäre künstlerische Äußerung aufgreifen und in der Weiterführung ihre Komplexität vermitteln. Erzählung und geometrische Form münden ineinander.
Wolfgang Plöger (*1971) lebt in Berlin und studierte Freie Kunst an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Er stellte u. a. bei westlondonprojects, Artis den Bosch, KW und Konrad Fischer Galerie aus. to the point ist seine erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland.
PROGRAMM
3. Dezember 2009, 19 Uhr Die Konrad Fischer Galerie, Daniel Marzona, Direktor der Konrad Fischer Galerie Berlin, im Gespräch mit Stefanie Böttcher
Als Konrad Fischer im Oktober 1967 als erste Ausstellung in seinem kleinen Raum in der Düsseldorfer Neubrückstraße Carl Andre präsentierte, waren Minimal Art und Konzeptkunst nahezu unbekannt in Europa. Weitere Künstler wie beispielsweise Richard Long oder Bruce Nauman hatten ebenfalls ihren ersten Auftritt in den „Ausstellungen bei Konrad Fischer“ und zeigen bis heute kontinuierlich aktuelle Arbeiten in der Galerie.
Konrad Fischer lud die Künstler selbst zu Projekten nach Düsseldorf ein, statt lediglich ihre Arbeiten vorzustellen. Diese bis dahin unübliche Vorgehensweise unterstützte die Entwicklung eines internationalen Netzwerks von Künstlern und ebnete den Boden für ortsbezogene Skulpturen, Malerei und Installationen. Auf diese Weise entstand eine Plattform für bisher unübliche künstlerische Positionen, wie sie etwa Daniel Buren mit seinen Rauminterventionen oder Gilbert & George mit ihren „Singing Sculptures“ repräsentierten.
14. Januar 2010, 19 Uhr Einblicke in den Animationsfilm, mit Lea Schönfelder und Stefan Vogt, Trickfilmklasse Kunsthochschule Kassel
Ein Vortrag über die besten Animationskurzfilme unserer Zeit - Lea Schönfelder und Stefan Vogt zeigen eine Auswahl aus den letzten Jahrzehnten und werden uns anhand dieser in die Kunst des Animationsfilms einführen. Dieses Genre besticht immer wieder mit seinem aufwändigen und faszinierenden Verfahren, indem durch das Erstellen und Anzeigen von Einzelbildern für den Betrachter bewegte Bilder geschaffen werden. Die Einzelbilder können gezeichnet, im Computer berechnet oder fotografische Aufnahmen sein. So verbindet sich im Animationsfilm oftmals eine hohe Kunstfertigkeit mit wunderbar fantasievollen Geschichten. Angefangen von der gnadenlosen Gesellschaftssatire The village (1993) von Mark Baker über Bird in the window (1996) von Igor Kovalyov bis zum modernen Märchen von David O’Reilly Please say something (2009) zeigen Lea Schönfelder und Stefan Vogt diese und andere zeitgenössische Highlights.
7. Februar 2010, 16 Uhr Künstlergespräch mit Wolfgang Plöger
Ausgehend von den Werken aus seiner aktuellen Ausstellung to the point im Künstlerhaus Bremen werden weitere Arbeiten, Schwerpunkte seines künstlerischen Schaffens sowie seine Arbeitsweise vorgestellt.
Führungen: 16. Dezember 2009; 27. Januar 2010, 19 Uhr