Gaststipendium 2018: Linda Furker

Die in Berlin lebende Künstlerin Linda Furker wurde von den Mitgliedern des Künstler:innenhaus Bremen zur Gaststipendiatin 2018 gewählt. Die Künstlerin wird im Rahmen ihres Stipendiums im September 2018 im Künstler:innenhaus Bremen arbeiten und anlässlich der Offenen Ateliers ( 15. und 16.9.2018) ein gemeinsames Projekt mit der Künstlerin Teresa Häußler zeigen.

Unter dem Titel „Connecting Places“ zeigen die beiden Künstlerinnen eine grafische Sammlung.

Innerhalb von 50 Tagen werden Grafiken im Postkartenformat zu Spezifik, Narrativ und Phantasma des Örtlichen eintreffen. Langsam stapeln sich diese im Briefkasten des Künstlerhaus Bremen. Die entstehende Sammlung wächst so zu einem Miniaturarchiv von Begegnung und Korrespondenz im öffentlichen Raum. Auswahl und Abfolge dieser Portraits des kurzzeitig Vertrauten folgt unseren jeweiligen Reisewegen und temporären Wohnsituationen. Als Gegenentwurf zum zeitgenössischen Instagram-Post, der einen Moment der Selbstinszenierung dokumentiert, steht dabei der Ort mit seinen ästhetischen, strukturellen, historischen, skurrilen und peripheren Qualitäten im Fokus.

Das Künstler:innenhaus Bremen heißt die Stipendiatin herzlich willkommen.

hwww.linda-furker.com ↗

Über ihren Gastaufenthalt hier im Künstler:innenhaus Bremen berichtete sie wie folgt:

„Das Team des Künstler:innenhauses Bremen empfing mich herzlich. Im wunderschönen Dachatelier einquartiert, hatte ich circa 4 Wochen Zeit, in Ruhe, Freiheit und mit finanzieller Unterstützung an meinen künstlerischen Projekten weiterzuarbeiten, Ideen zu entwickeln und neue künstlerische Techniken auszuprobieren.

Eine Besonderheit des Stipendiums bot die Möglichkeit, im Rahmen der „Offenen Ateliers“, eigene künstlerische Arbeiten mit den Kuratoren Alejandro Perdomo Daniels und Ingo Clauß zu besprechen und der Öffentlichlichkeit als kleine Ausstellung zu präsentieren.
Weil der Zeitpunkt der Präsentation bereits am Anfang meines Stipendiums lag, habe ich, gemeinsam mit der Künstlerin Teresa Häußler, ein adäquates Konzept entworfen.
„Connecting Places“ begann bereits 41 Tage vor den „Offenen Ateliers“.
Innerhalb von 50 Tagen sollten Grafiken im Postkartenformat zu Spezifik, Narrativ und Phantasma des Örtlichen im Briefkasten des Künstlerhaus Bremen eintreffen und zu einem Miniaturarchiv von Begegnungen und Korrespondenz im öffentlichen Raum heranwachsen. Das Miniaturarchiv wurde von mir vor Ort erweitert. Außerdem entwickelten wir exklusiv für Bremen das „Briefmarken Reiseset – 6 Editionen zur postalischen Vernetzung“. Darauf sichtbare Motive und Schriften zeigen Spuren gemeinsamer Streifzüge in Bremen, Aufenthaltsorte der Künstlerinnen während der vergangenen 48 Tage und Traumvisionen. Auf einer Fläche im DIN-Format A0 bildet sich ein Konglomerat aus „Connecting Places“, eine Überlagerung von Räumen, Orten und Zeiten.

Durch die „Offenen Ateliers“ bin ich auf die Druckwerkstatt von Klaus Zwick aufmerksam geworden. Beeindruckt von den alten Druckmaschinen und der Verfahrensweise des Flachdruck, ermöglichte mir der Künstler, ein paar Tage in seiner Werkstatt zu arbeiten, um Grundlagen der Lithografie praktisch zu erfahren. Es entstanden Farb- und schwarz weiß Drucke.

Inspiriert von den Arbeiten Ceren Oykuts, deren „Zeichnungen klassische Zeichentechniken in Bezug auf Größe und Raum überschreiten“, habe ich mit Formatgrößen und Zeichengründen experimentiert. Daraus ist zum Beispiel die „temporäre Wandzeichnung - Am neuen Markt Bremen“ in meinem Atelier hervorgegangen.

Das Team des Künstler:innenhauses Bremen stand mir bei der Realisierung der Ideen hilfreich zur Seite. Ich habe mich wohl gefühlt, experimentiert und Ideen für zukünftige Projekte gesammelt. Vielen Dank dafür!“