Visiting Curators 2018

Im Rahmen des Förderprogramms Visiting Curators besuchten im Herbst 2018 fünf international tätige Kurator:innen aus Berlin, Dublin, Heidelberg, Karlsruhe und Köln insgesamt 35 Bremer Künstler:innen in ihren Ateliers.
Eingeladen waren Philipp Ziegler, leitender Kurator am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe; Heide Häusler, freie Kuratorin und Leiterin der Internationale Photoszene Köln; Akiko Bernhöft, freie Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin UdK Berlin; Christina Kennedy, Sammlungsabteilungsleiterin am Irish Museum of Modern Art (IMMA), Dublin, und Ursula Schöndeling, Direktorin des Heidelberger Kunstvereins. Vorgeschlagen wurden sie von den Bremer Kurator*innen Ingo Clauß (Weserburg | Museum für moderne Kunst), Janneke de Vries (GAK Gesellschaft für aktuelle Kunst), Eva Fischer-Hausdorf (Kunsthalle Bremen), Ingmar Lähnemann (Städtische Galerie Bremen) und Nadja Quante (Künstler:innenhaus Bremen).

In Einzelgesprächen präsentierten die Künstler:innen aus Bremen ihre künstlerischen Arbeiten. Die Kurator:innen beeindruckte die „Vielfalt der Künstlerateliers, die Art der Arbeiten sowie die Begeisterung und Konzentration der Künstler:innen bei der Diskussion der eigenen Ideen und Arbeiten.“ Auch die Qualität der Arbeiten wurde anerkennend wahrgenommen. Besonders die Möglichkeit auch ältere Künstler*innen besuchen zu können, schätzten die Kurator:innen sehr. „Es kann ganz wunderbar sein, als Gesprächsgrundlage ein jahrzehntelanges Werk vorliegen zu haben“, fanden mehrere Kurator:innen.

In den Gesprächen erhielten die Künstler:innen ein professionelles Feedback von den eingeladenen Kurator:innen. Der neue Blick von außen auf die eigene Arbeit wurde von vielen Künstler:innen „als bereichernd und anregend“ wahrgenommen.

  • Kooperation

    Visiting Curators ist ein gemeinsames Projekt des Bremer Künstler*innenverbandes BBK, des Künstlerinnenverbandes Bremen, GEDOK, des Künstler:innenhauses Bremen und der Städtischen Galerie Bremen. Eingeladen sich zu bewerben sind alle professionell arbeitenden Künstler:innen mit Arbeitsmittelpunkt in Bremen, die ihr Studium an einer Kunsthochschule abgeschlossen haben bzw. nachweislich professionell als Künstler:in arbeiten.

  • Akiko Bernhöft

    … studierte Kunstgeschichte, Japanologie und klassischen Archäologie in Köln. Von 2004 bis 2006 war sie kuratorische und wissenschaftliche Assistentin am Kölnischen Kunstverein sowie beim Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes „Projekt Migration“. Zusammen mit Patrizia Dander gründete sie den Projektraum white light in Düsseldorf (2006–2007). Kuratorische Assistentin von Kathrin Rhomberg bei der 6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst „Was draußen wartet“ (2010). Kuratorin der Auftaktausstellung „Mit der Spur beginnen“ der Ausstellungsreihe SEEN BY mit Werken von Studierenden der Universität der Künste Berlin im Museum für Fotografie (2013). In ihrem von der Studienstiftung des deutschen Volkes geförderten Dissertationsprojekt „Critical Positions within the Material World“ untersucht sie den Materialeinsatz im Werk von On Kawara, Michael Asher und Gustav Metzger. Für die Skulptur Projekte hat sie 2017 „Pure Consciousness“ von On Kawara in Münster realisiert und dazu eine Edition im Verlag der Buchhandlung Walther König herausgegeben. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Universität der Künste Berlin.

  • Ann-Christin Bertrand

    … ist Kuratorin bei C/O Berlin und für junge, zeitgenössische Positionen sowie Fragen nach der Zukunft des Mediums Fotografie verantwortlich. Sie hat zahlreiche Ausstellungen mit internationalen, aufsteigenden Künstlern*innen kuratiert, unter anderem mit Peter Puklus, Viktoria Binschtok, Adam Jeppesen, Broomberg & Chanarin sowie Torbjørn Rødland sowie verschiedene Gruppenausstellungen, wie zuletzt „WATCHED! Surveillance Art & Photography“ (u.a. mit Hito Steyerl, Trevor Paglen und James Bridle) und „OPTICAL ILLUSIONS – Contemporary Still Life Photography“ (u.a. mit Lucas Blalock, Oskar Schmidt, Antje Peters und Annette Kelm). Derzeit arbeitet sie in Kooperation mit Foam Amsterdam an der Ausstellung „BACK TO THE FUTURE – The 19th Century in the 21th Century“, welche im Herbst 2018 bei C/O Berlin gezeigt wird. Darüber hinaus gibt sie regelmäßig Vorträge und Seminare an Universitäten, wie z.B. Aalto University of Arts & Design Helsinki, Hochschule für Kunst und Medien Köln, sowie Design Akademie Berlin. Sie ist außerdem guest lecturer im Photography Master Program „Augmented Photography“ an der ECAL Lausanne, Schweiz.

  • Christina Kennedy

    … is Senior Curator: Head of Collections at the Irish Museum of Modern Art (IMMA) since 2008. Prior to that she was Head of Exhibitions at Dublin City Gallery the Hugh Lane (DCGHL) for 10 years. She has curated and co-curated many exhibitions, edited publications and contributed texts to numerous catalogues, notably: Beyond the White Cube: A Retrospective of Brian O’Doherty/Patrick Ireland, DCGHL, 2006; The Studio, co-curated with Jens Hoffmann, DCGHL, 2007; Tacita Dean, DCGHL, 2007; The Burial of Patrick Ireland, IMMA, 2008; The Moderns: The Arts in Ireland from 1900s - 1970s, IMMA, 2010-2011, co-curated with Enrique Juncosa, (co-edited publication); Postwar American Art: the Novak/O’Doherty Collection, IMMA 2010; Hello Sam by Brian O’Doherty, National Gallery of Ireland as part of Dublin Contemporary, 2011; Changing States: Contemporary Irish Art & Francis Bacon’s Studio, Bozar Centre for Fine Arts, Brussels, co-curator, 2013, Art as Argument: Brian O’Doherty and the Novak O’Doherty Collection, Kunstmuseum Bayreuth, 2013. Patrick Scott: Image, Space, Light, IMMA 2014; Lucian Freud Project at IMMA 2016-2021, Lead Curator.Key early projects include: archaeological team member for the removal of Francis Bacon’s Studio from London to DCGHL, 1998; curatorial coordinator of Francis Bacon in Dublin exhibition, 2000.

  • Ursula Schöndeling

    … studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Köln und Frankfurt/Main. Durch die Mitgründung des Künstlerprojektraums Oskar von Millerstr. und die enge Zusammenarbeit mit StudentInnen und Teilnahme an Lehrveranstaltungen der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt/Main stellte sie der an den Universitäten vermittelten Theorie von Anfang an eine zusätzliche Perspektive auf die künstlerische Praxis an die Seite. Im Anschluss war Ursula Schöndeling u. a. als freie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Städel Museum, Frankfurt/Main (1998-2006), als Kuratorin und Projektleiterin von ATELIERFRANKFURT, Frankfurt/Main (2006) sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin am Kunstverein in Braunschweig (2006-2008) tätig. 2008 übernahm sie die künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Kunstvereins Langenhagen (Hannover). Dort präsentierte sie sowohl internationale Positionen zeitgenössischer Kunst als auch Werke des künstlerischen Nachwuchses aus Niedersachsen in Einzel- und Gruppenausstellungen, viele davon als erste institutionelle Einzelausstellungen in Deutschland (u.a. Cally Spooner, Jean-Pascal Flavien, Tris Vonna-Mitchell, Nina Beier & Marie Lund und Laura Lamiel). Die bundesweite Beachtung dieser Tätigkeit dokumentieren die Nominierungen für den ADKV/Art Cologne Preis für Kunstvereine in den Jahren 2010, 2012, 2013, 2015 und 2016. Seit 2017 ist Ursula Schöndeling Direktorin des Heidelberger Kunstvereins und engagiert sich im Vorstand des ADKV (Arbeitskreis deutscher Kunstvereine) sowie in der Jury der Stiftung Kunstfonds und im Deutschen Kulturrat.

  • Philipp Ziegler

    … studierte Kunstgeschichte und Geschichte in Stuttgart und Mailand. Nach seinem Studium arbeitete er in der Galerie Reinhard Hauff in Stuttgart sowie als freier Autor und Kurator. 2007 gründete er zusammen mit Anne-Sofie Ruckhaberle den Projektraum Hermes und der Pfau. Seit 2012 ist Philipp Ziegler Kurator am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und leitet dort seit 2016 die kuratorische Abteilung. Zu den von ihm kuratierten oder ko-kuratierten Ausstellungen zählen unter anderen „Paperworks. Äste der Imagination“ im Künstlerhaus Stuttgart (2004), „Irrational thought should be followed logically“ in der Elizabeth Dee Gallery, New York (2006), die ifa-Tourneeausstellung „Future Perfect. Zeitgenössische Kunst aus Deutschland“ (2013) und „aCtIVISm“ (2013), „Armin Linke. The Appearance of That Which Cannot be Seen“ (2015), „Exo-Evolution“ (2015) und „Hybrid Layers“ (2017) im ZKM.

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